Selbsterkenntnis...

... eines Klatschmohn.

 

 

Es ward einst dunkel und erdig um mich herum - die Erkenntnis lag noch weiter entfernt, als das Erkennen.

 

Doch ich spürte "Bald würde ich vom >>Aufbruch<< getrieben sein; würden sich meine Wurzeln festigen und ich zu dem erwachsen, was mir bestimmt, was mir in die Wiege gelegt."

 

Noch einige Zeit verstrich und zog ins Land...

Bis er da war... Der Tag, an dem ich meine Wurzeln spürte... Der Tag, an dem sich über mir das wohlige Gefühl sonniger Wärme regte... Der Tag, an dem ich aufbrechen würde... Der Tag meines Aufbruchs.

 

So ließ ich meine Wurzeln herab gleiten und immer stärker werden, um mir den nötigen Halt zu gebieten.

Und ich reckte mich - reckte mich entgegen dieser Wärme, diesem Gefühl von Leben, diesem Ziel meiner Wiege.

 

Und je mehr ich mich empor bewegte, je mehr mich jene wohlige Wärme sanft umschloss, desto mehr war es mir gegeben zu erkennen - Farben zu erkennen, die das güldene Licht der Sonne zart aus der Gesamtheit meißelte.

 

So sah ich an mir herab und erkannte einen Körper von leuchtendem Grün, welches mir voller Lebendigkeit entgegen strahlte.

 

Ich sah an mir hinauf und erspähte das wunderschönste Rot, was mich je berührt hatte.

 

Da stehe ich nun auf dem Feld - mit all´ meiner Lebendigkeit und Größe und erhelle die Welt mit meinem ganz persönlichen Farbenspiel.

 

 

 

                                                                                                              Anja Wamser


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